"Generation Eigensinn" geht in Rente!
Forever young!? Nun gehen auch die Babyboomer auf das Alter zu: mit vielfältigen Lebens- und Berufserfahrungen, mit speziellen zeitgeschichtlichen und persönlichen Prägungen, mit vielfältigen Kompetenzen und Ressourcen - und mit großen Ideen und hohen Ansprüchen. Statt der erhofften Freiheit - Reisen, Sport, Seniorenstudium - kommt auf viele ein dickes Aufgabenpaket zu: Pflege der alten Eltern, Betreuung der Enkelkinder, Suche nach geeignetem (bezahlbaren) Wohnraum, Gesundheitsvorsorge und Erhalt sozialer Netze für ein gutes Leben im Alter. Der demografische und gesellschaftliche Wandel, den sie selbst aktiv vorangetrieben hat, stellt die neue Altersgeneration vor ungeahnte Herausforderungen. Wie wird sie im Alter leben? Werden die, die oft lange studiert, in Teilzeit gearbeitet, ihre Berufe gewechselt oder vielleicht auch Zeiten der Arbeitslosigkeit erlebt haben, ihren gewohnten Lebensstandard halten können? Was bewegt Männer und Frauen, die jetzt auf das nachberufliche Leben zugehen? Was wollen sie bewegen? Und: Wieviel Zeit und Kraft bleibt ihnen, um sich freiwillig zu engagieren? Die "Generation Eigensinn" ist geprägt durch ihre Erfahrungen aus der Emanzipationsbewegung, der Öko-Bewegung, der Friedensbewegung. Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit sich die - als selbstbewusst und kritisch geltende "Generation Eigensinn" - auch weiterhin aktiv in gesellschaftliche und kirchliche Entwicklungsprozesse einbringt?
Referentin: Karin Nell, Studienleiterin Ev. Erwachsenenbildung Nordrhein, Mitbegründerin der Wohnschule Köln, setzt bei lebensträumen und lebensentwürfen an und entwickelt daraus innovative Modelle für freiwilliges Engagement und Wohnen im Quartier.