Homosexualität in der Geschichte des Christentums

Veranstaltungsreihe „Am Puls der Zeit“ am 09.05.2019

 

Der erste Vortrag im März von Lucas Lobmeier behandelte das Spannungsfeld der priesterlichen Seelsorge mit geschiedenen-wiederverheirateten Gläubigen. Der Referent des Abends, Alexander Wagner (Lehramt Gymnasium), führte in das Thema „Homosexualität in der Geschichte des Christentums“ ein und nahm die Besucher mit auf eine Zeitreise zurück bis in die Antike. Obwohl erst im Jahre 1869 ein einheitlicher Begriff für „Homosexualität“ geprägt wurde, gibt es schon erste alttestamentliche Erwähnungen für den gleichgeschlechtlichen Verkehr. Der Referent beleuchtete den Einfluss des Christentums auf die in der Geschichte zunehmende Ablehnung von Homosexualität. „Du darfst nicht mit einem Mann schlafen wie man mit einer Frau schläft, das wäre ein Gräuel“, findet man im Alten Testament bei Leviticus (18.22) und weiter heiße es „…Beide haben den Tod verdient; Ihr Blut kommt auf sie selbst“ (Leviticus 20.13). Doch erst in der nachkonstantinischen Zeit kam es erst zu weltlichen Regelungen und Strafmaßnahmen gegen homosexuelle Handlungen. Kaiser Justinian I. (482-565 n.Chr.) verhängte sogar drakonische Strafen für „Vergehen wider die Natur“ und gab diesen Handlungen die Schuld an Pest und Naturkatastrophen (Zorn Gottes. „Letztendlich“, so der Referent, „hat die katholische Kirche gegen diese herrschaftliche, und damit einhergehende gesellschaftliche, Ablehnung der Homosexualität nichts unternommen und darüber hinaus sogar nach dem Untergang des Römischen Reichs, selber Homosexualität als Sünde abgestempelt“. Alexander Wagner bezeichnete deshalb das Christentum als „Ersatzspieler“, dass die Entwicklung der gesellschaftlichen und kirchlichen Ächtung der Homosexualität, bis in die Neuzeit durchgetragen und damit entscheidenden Einfluss auf die Einstellung der Gesellschaft gegenüber der Homosexualität gehabt hat. Die Reihe wird am 28. Mai im Seminarraum des CBW, Maximilanstr. 6, mit dem Vortrag von Judith Bauer „HERstory statt HIStory - Die Mitverantwortung der Frauen vom Neuen Testament bis heute neu entdeckt“, fortgesetzt. Der Eintritt ist frei. Informationen zu dieser und weiteren Veranstaltungen gibt es auch telefonisch beim CBW, Tel. 923 170.

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